Unsere Überzeugungen – wofür wir stehen

Wir stehen für die Wahlfreiheit junger Eltern in Kinderbetreuungsfragen. Dazu gehört, dass Eltern frei und ohne Einschränkung durch ihre finanzielle Situation selbst entscheiden dürfen, ob sie ihre Kleinkinder selbst betreuen oder sie anderen Menschen zur Betreuung überlassen wollen.

Das heißt: Wenn Mütter von Kleinstkindern (0 bis 3 Jahre) bald nach der Geburt wieder arbeiten gehen wollen, so sollen sie das natürlich tun dürfen. Aber es sollen nicht automatisch alle Mütter aus finanzieller Not dazu gezwungen sein!

Aufrufe an junge Mütter, Kinder doch „einfach“ in Krippen abzugeben und selber einem möglichst gut bezahlten Beruf nachzugehen, egal, wie jung diese Kinder sind und wie dringend sie die Betreuung durch ihre Mütter und Väter brauchen würden, empfinden wir als politische Bevormundung. Kinder bedürfen individueller Betreuung, prinzipiell und insbesondere, wenn sie krank oder unpässlich sind, man kann sie dann nicht in einer Gruppe unterbringen oder abstellen wie Autos.

Wir stehen auch für Verbesserungen der allgemeinen Situation von Frauen und Familien und helfen mit, dass möglichst viele Menschen zu Fragen des täglichen Lebens mit Kindern vernünftig informiert werden.

Während Kinder zu bekommen für die Eltern persönliches Glück bedeutet, sind diese Kinder für den Staat ein essenzieller Beitrag, denn nur durch immer neue Steuerzahler kann er überhaupt aufrechterhalten werden! Die staatliche Unterstützung heranwachsender Kinder ist also im Interesse des Staates.

„Deshalb fordert die Österreichische Familienunion sowohl die ideelle als auch die finanzielle Anerkennung der Familienarbeit der Eltern. Ein Erziehungseinkommen für den Elternteil, Mutter oder Vater, der zu Hause die Arbeit mit Kind, Haushalt und Familienmanagement (oft samt Pflegeleistungen für alte Menschen!) übernimmt, saniert nicht nur das Familienbudget, sondern macht auch denjenigen, der sich dazu entschließt, zu Hause tätig zu sein, zu einem gleichberechtigten Mitglied der Gesellschaft.“ (Dr. Herta Herglotz)

Wir sind davon überzeugt, dass es aus entwicklungspsychologischer Sicht für kleine Kinder am besten ist, in der Familie oder wenigstens in Kleinstgruppen individuell betreut zu werden. Deshalb sollte der Staat das Geld, das laufend großzügig und bereitwillig in die Schaffung und Aufrechterhaltung neuer staatlicher Kinderbetreuungsplätze gesteckt wird, den Eltern direkt zukommen lassen. Die Eltern sollen dann selbst entscheiden, ob sie es in Selbst- oder Fremdbetreuung ihrer Kleinkinder investieren wollen.

Neuerdings werden Kinderkrippen als „Bildungseinrichtungen“ angepriesen und Eltern angewiesen, ihren Babys und Kleinkindern diese „Bildung“ nicht „vorzuenthalten“. Man will möglichst alle Frauen jedes Alters dazu bringen, möglichst ganztägig berufstätig zu sein und ihre Kinder abzugeben, ganz offensichtlich aus Rücksicht auf die Wirtschaft. Leider aber ohne Rücksicht auf die Kinder.

Institutionalisierte Betreuung auf gutem Niveau ist teuer, auch bei Säuglingen und Kleinkindern. Da kann es schon vorkommen, dass eine Frau arbeiten geht, damit sie sich die Krippe und eine Putzhilfe überhaupt leisten kann. Kommen da keine Zweifel an der Sinnhaftigkeit auf?

Unsere Überlegungen für die Praxis

Derzeit und seit Jahren haben wir die völlig absurde Situation: Wenn zwei Frauen Kinder haben und diese tagsüber „tauschen“ und die jeweils fremden Kinder betreuen, wären sie als Tagesmütter berufstätig und versichert, und bekämen später eine Pension. Wenn sie sich aber um die jeweils eigenen Kinder kümmern, bekommen sie nichts dergleichen. Das heißt, dass Eltern nur für das Weggeben ihrer Kinder „belohnt“ werden.

Unsere Forderung eines Mutter- oder Vatergehalts für Eltern von Kleinkindern ist verbunden mit der Forderung nach einem guten Angebot von Elternbildung. Genauso wie es Geburtsvorbereitungs- und Baby-Pflegekurse gibt, soll es Kurse zum Leben mit Babys und Kleinkindern geben, die verpflichtend sind für den Bezug eines Elterngehalts. Der Erwerb entsprechender Qualifikationen könnte schon während der Schwangerschaft in einer modularen Ausbildung ähnlich der Ausbildung zur Tagesmutter/zum Tagesvater stattfinden.

Diese Kurse wären auch bestens für die Integration ausländischer Eltern geeignet.